Referat von Nationalrat Lukas Reimann in Stein AR
Der St.Galler Nationalrat Lukas Reimann wurde im Jahr 2007 wurde der Jura-Student aus Wil SG für den Kanton St.Gallen als damals 24-Jähriger und somit jüngstes Mitglied in den Nationalrat gewählt.
Der Präsident der USKA, Daniel Kägi HB9IQY, begrüsste den Ehrengast herzlich in Stein und überliess ihm das Rednerpult. Lukas Reimann begrüsste seinerseits die Bankett-Gäste und überbrachte die Grüsse aus der Welt der Politik. In einem kurzen, aber sehr aussagekräftigen Gastreferat bewies er, dass er die Idee des Amateurfunks erstaunlich gut verstanden hat und dessen Nutzen für die Gesellschaft vollumfänglich erfasst hat.
Lukas Reimann hatte vor dem Hamfest den Amateurfunk nicht gekannt und zeigte sich aufgrund seines vorbereitenden Studiums der Materie sehr positiv überrascht, was der Amateurfunk ist, was er alles macht und zu leisten vermag.
Die Jugend müsse motiviert werden, so Reimann, sich vermehrt technisch-naturwissenschaftlichen Berufen zuzuwenden. Dies sei ein sehr aktuelles Thema, das auch die Politik erkannt hätte. Das Interesse für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik müssten gerade bei Jugendlichen gefördert werden. Amateurfunk als technisch-wissenschaftliches Hobby sei dazu ausgezeichnet geeignet. Nationalrat Reimann begrüsste die neue Initiative der USKA, einen USKA-Ausbildungs-Fonds zu schaffen, um die diversen Nachwuchsförderungs-Aktivitäten der Sektionen auch finanziell unterstützen zu können. Er zeigte sich etwas erstaunt darüber, dass die USKA diese Bemühungen aus dem „eigenen Sack“ finanzieren will und wies darauf hin, dass es Möglichkeiten gibt, für solche ausserschulischen Bildungsaktionen auch staatliche Förderungsgelder des Bundes zu beantragen.
Für Lukas Reimann ist klar, dass ohne Techniker und Ingenieure die hochtechnisierte Infrastruktur unseres Landes nicht aufrechterhalten werden kann. Ohne Ingenieure und Naturwissenschafter gäbe es keine Forschung und Entwicklung und somit keine auf dem Weltmarkt konkurrenzfähigen Produkte und Dienstleistungen mehr. Reimann sieht gerade in der Jugendförderung einen grossen Nutzen.
Ebenso begeistert war Lukas Reimann von der Bereitschaft der Funkamateure, ihr Können, Wissen und ihre technischen Möglichkeiten in Katastrophenfällen der Allgemeinheit als Notfunk zur Verfügung zu stellen. Ausserordentliche Lagen wie Naturkatastrophen, Stromausfälle, Ausfall von Telefonzentralen seien ja immer möglich. Es sei klar, dass in solchen ausserordentlichen Lagen die bestehenden Netze rasch überlastet werden. Offensichtlich beeindruckt wies Reimann auf die Zahl von viertausend über die Schweiz verteilten Funkamateure hin.
Nationalrat Reimann sagte seine Unterstützung der Interessen des Schweizerischen Amateurfunks in der Bundespolitik zu. Er ist der Überzeugung, dass es sinnvoll ist, den Stellenwert des Amateurfunks auch in der Schweiz gesetzlich besser als bisher festzuhalten, beispielsweise mit dem Einbringen eines neuen Gesetzes-Artikels in der kommenden Revision des Fernmelde-Gesetzes FMG.
Der Präsident der durchführenden Sektion St.Gallen, Mark Hürlemann HB9DRN, lud Lukas Reimann anschliessend an das Referat zu einer noch zu vereinbarenden Besichtigung einer Amateurfunk-Station in der Ostschweiz ein. Nationalrat Reimann begrüsste dabei auch das Vorhaben der St.Galler, an der OLMA 2013 den Amateurfunk einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Reimann beteiligte sich sehr aktiv an der am Tisch laufenden Diskussion über Amateurfunk und Politik, er diskutierte dabei auch mit dem Chef der IG Notfunk Zug, Joe Meier HB9AJW, über die Leistungsvereinbarung mit dem Kanton. Anerkennend schaute er sich auch die Tele-1-Reportage über den ISS-Kontakt an der Kantonsschule Zug an. Nationalrat Reimann bedankte sich bei der Verabschiedung für die Einladung ans Hamfest und für den ihm damit ermöglichten Einblick in eine „neue Welt“.
Es liegt im Interesse der USKA, Politiker in unsere Arbeiten und Anstrengungen mit einzubeziehen, um unsere Haltungen und Erwartungen gegenüber der Politik verständlich zu machen mit dem Ziel, die Existenz des Amateurfunks in der Schweiz auch langfristig zu sichern. Die vielfältigen aktuellen Bedrohungen unseres „Hobbys“ sind jedem Amateurfunker bestens bekannt. Diese werden nicht „von selber“ verschwinden.
Link Bundesverwaltung / Lukas Reimann
Link Bericht zum Referat im PDF-Format
Autor Willi HB9AMC